Erstmals urkundlich erwähnt wurde Burg Weißenstein im Jahre 1279 als "Wisstenstein". Gründer waren die Weißensteiner, ihre Nachfolger um 1300 die Nothaffte, ein einst sehr einflussreiches Adelsgeschlecht. Die Burg dürfte jedoch schon etwa nach dem Jahr 1560 aufgegeben worden sein und verfiel. Die Familie Nothafft wählte komfortablere Sitze in den angrenzenden Ortschaften Poppenreuth und Friedenfels. Das Leben oben im Steinwald war ungemein beschwerlich. Wahrscheinlich gab es hier nicht einmal einen Brunnen.
Die Burg wurde 1882 von Bianca Eiserhart aus einer schlesischen Fabrikantenfamilie erworben. Nach ihrem Tod 1885 ging sie an Dr. Gustav Siegle aus Stuttgart, der sie 1918 an seine Tochter Dora mit ihrem Mann Fritz von Gemmingen-Hornberg vererbte. Heute ist sie im Besitz seines Enkels Eberhard Freiherr von Gemmingen-Hornberg aus Friedenfels.
Bemerkenswert ist die Art und Weise des Baus, der im Einklang mit der Natur stattgefunden hat. Viel Material und Arbeitskräfte wurden gespart, weil man die Mauern der Ritterburg in die Wollsacktürme einer natürlichen Felsenburg einfügte.
Auch der Name des Naturparks Steinwald geht vermutlich auf die Ruine zurück. Aus dem Wald der Weißensteiner wurde irgendwann der "Wald der Steiner", der Steinwald also.
1995 waren von der Burgruine, dem Burgfried und der Felsenburg kaum noch etwas zu sehen. Zwischen 1996 bis heute bemüht sich die Gesellschaft Steinwaldia Pullenreuth e.V. mit erheblichem Zeit- und Kostenaufwand um die Restaurierung und Erhaltung der Burg.
Auf der Burgruine soll es übrigens umgehen. Nach einer alten Sage haust hier irgendwo eine weiße Frau. Immer wenn einer aus dem Geschlecht der Nothaffte, der früheren Besitzer der Burg, stirbt, verlässt sie ihr Versteck und macht sich auf den Weg zu den heutigen Besitzern, also zum Schloss nach Friedenfels. Das laute Wehklagen des Steinwald-Gespenstes hallt dann so lange durch die Nacht, bis der Angehörige des Hauses Nothafft unter der Erde ist. Natürlich ist auf Weißenstein, zumindest der Legende nach, auch ein Schatz versteckt. Bei der Ruine soll ein Zauberring, den ein Nothafft einst von einem Kreuzzug mitbrachte, auf seinen Entdecker warten.