Seit sieben Wochen herrschen im Naturpark Steinwald für Naturliebhaber, Spaziergänger und Skilangläufer Traumbedingungen. Am ersten Weihnachtsfeiertag fielen die ersten Schneeflocken und überzogen den Steinwald mit der weißen Pracht. Weitere Schneefälle in den darauffolgenden Tagen brachten die Grundlage für Skilanglauf-Begeisterte. Am 2. Januar konnte Heinrich Denz zum ersten Mal den "Pisten-Bully 100" der Zweckgemeinschaft Steinwaldloipe durch das ausgiebige Loipennetz steuern und legte die erforderlichen Skispuren in den weißen Untergrund. "Bislang erfolgten weitere 29 Befahrungen. Zu 80 Prozent konnte dabei das gesamte 50-Kilometer-Netz bedient werden", erzählt der erfahrene Spurleger Heinrich Denz. Viel Sympathie und Anerkennung erfuhr er deshalb von den Wintersportlern, wenn sie ihm bei seinen Einsätzen begegneten und schon in aller Frühe die frischen Spuren benutzen konnten.
In den Anfangsjahren seines "Traumjobs" hat er sich auch der Anregungen der Skifahrer sowie seines Vaters Emil Denz, eines Langlaufspezialisten, bedient. Bei sehr steilen Abfahrten legt er keine oder beim Übergang in nicht so steiles Gelände nur eine Spur in den Schnee. Die Langläufer haben dann die Möglichkeit, außerhalb der Spur die Abfahrt im "Schneepflug" zu bewältigen. "Mit den Jahren bekommt man hierfür ein Gespür und man hat Kenntnis zu verschiedenen Streckenabschnitten im Steinwald und den Schneebedingungen", sagt Heinrich Denz und verweist darauf, dass das gesamte Loipennetz nicht gleichzeitig fertiggestellt werden kann. "Auch wenn ich um 5 Uhr am Morgen beginne, je nach Schneelage brauche ich für das gesamte Steinwald-Loipennetz schon öfter mal neun bis zehn Stunden."
Zufrieden mit dem Verlauf des Winters sind auch die Verantwortlichen des Naturparks Steinwald. Mehrmals hatten sie zum Verzicht auf Touren "querfeldein" durch den Steinwald aufgefordert und zahlreiche Hinweisschilder angebracht. Ranger Jonas Ständer berichtet: "Unsere Kontrollgänge und Prüfungen haben ergeben, dass nur ganz wenige Fußabdrücke und Skispuren abseits der markierten Wege und Skiloipen vorhanden waren. Bei Nichtbeachtung unserer Hinweise hätten die Steinwaldbesucher ansonsten zahlreiche Wildtiere in Gefahr gebracht." Ständer fährt fort: "Werden nämlich bei Wanderungen oder Skitouren abseits der vorgeschriebenen Routen die Tiere an ihren Ruheplätzen gestört, müssen sie flüchten und verbrauchen zusätzliche Energie, mit der sie im Winter genau haushalten müssen." Passiere das zu häufig, leiden die Tiere unnötig und können sogar verhungern, so der Ranger und erfahrene Jäger Jonas Ständer im Gespräch mit Oberpfalz-Medien.
Nachbessern will man in den nächsten Tagen auf der Burgruine Weißenstein. "Hier kam es im Corona-Winter mehrmals zu Menschenansammlungen", weiß Jonas Ständer. Er stellt deshalb in den nächsten Tagen zusammen mit seiner Kollegin Marie Wittmann Hinweisschilder mit Informationen zu Hygiene und dem wegen der Corona-Pandemie erforderlichen Mindestabstand auf. Ständer freut sich, dass viele verantwortungsvolle Naturliebhaber die Arbeit des Naturparks Steinwald unterstützen.
Die Stille des verschneiten Steinwalds genossen in den zurückliegenden Wochen auch viele Spaziergänger und Naturinteressierte auf den weiteren Wegen und Straßen im und rund um den Naturpark. Auf den schneebedeckten Wegen hin zum Waldhaus, zum Rotwildgehege sowie zu weiteren Anziehungspunkten hatte das Winterwandern – besonders an den Tagen nach reichlichem Schneefall und bei klirrender Kälte – einen ganz besonderen Reiz. Der angekündigte Vorfrühling dürfte in den nächsten Tagen jedoch für eine Änderung sorgen. Schon für dieses Wochenende melden die Wetterdienste deutlich steigende Temperaturen. Inwieweit die wintersportlichen Aktivitäten im Steinwald dann noch möglich sind, bleibt abzuwarten.